Lern- und Gedenklabor zur NS-Zwangsarbeit in Rudow

Über den Ort

Der Neubau der Clay-Schule ist die größte Investition des Bezirks Neukölln. 1.100 Schüler:innen der Integrierten Sekundarschule werden hier künftig im gebundenen Ganztag lernen.

Der neue Schulstandort steht jedoch auf einem historisch belasteten Ort: hier befand sich in den Jahren 1941-1945 ein Barackenlager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vornehmlich aus Osteuropa.

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Clay-Schule fanden archäologische Untersuchungen statt. Die Idee, aus einer Rauminstallation mit den archäologischen Funden einen einzigartigen Lernort zu entwickelt, entstand im Rahmen einer Ausschreibung zur Kunst-am-Bau.

Der Besuch des Lern- und Gedenklabors zur NS-Zwangsarbeit in Rudow


Bei dem Labor handelt es sich um einen speziell für den Schulbetrieb ausgelegten, durch Moderator:innen betreuten Lernort. Der Besuch des Lern- und Gedenklabors ist daher ausschließlich für vorab angemeldete Gruppen möglich. Für die Suche nach einem Termin nutzen Sie bitte den Online-Kalender.

Die Projektidee

Das Lern- und Gedenklabor ist ein Projekt, das in partnerschaftlicher Kooperation zwischen dem Fachbereich Museum, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur und der Clay-Schule fortlaufend entwickelt wird; dies mit der Absicht, dass der lernende Ort sich den wandelnden Anforderungen an eine zukunftsgewandte Erinnerungskulturarbeit anpassen kann. In dieser Konstellation nimmt das Lernlabor als geschützter Raum der Vermittlung und inhaltlichen Auseinandersetzung im Rahmen der bezirklichen Erinnerungs- und Bildungsarbeit – geschichtsdidaktisch und gestalterisch – eine besondere Stellung zwischen Museum, Schule und Denkmalpflege ein.

Es handelt sich um einen in die Schul- und Museumsdidaktik eingebetteten Raum, der durch eine fundierte Moderation zu einem dialogischen Lernort wird. In Abhängigkeit von den Ressourcen der Betreuung wird durch die Clay-Schule eine begrenzte öffentliche Zugänglichkeit angestrebt. Durch die Vielfalt der verwendeten Quellen – authentischer Ort, archäologische Funde und Befunde, Schrift- und Bildquellen sowie die Statements sowohl von Zeitzeug:innen als auch von Schüler:innen – wird durch die verschiedenen Lernmodule ein Brückenschlag zwischen dem Verständnis historischer Zusammenhänge und der analytischen Erkenntnis der aktuellen Lebenswelt der Schüler:innen möglich. Die NS-Ideologie der Ungleichheit soll am Beispiel der Zwangsarbeit sichtbar werden. Die heterogene Schüler:innenschaft der Clay-Schule soll dazu befähigt werden, sich mit der Frage der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung zu befassen; letztendlich geht es auch darum, für zeitgenössische Phänomene gesellschaftlicher Diskriminierung sensibilisiert zu werden.

 

 


Messer. Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte,       
Foto: Claudia Klein


 

Sowjetische Feldflasche,

Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte,           

Foto: Friedhelm Hoffmann


 

Perlen aus Glas,

Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte, 
Foto: Friedhelm Hoffmann


 

Dosendeckel mit der Aufschrift: "Aspirin BAYER",

Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte,  

Foto: Friedhelm Hoffmann

 

Meeresschneckengehäuse,
vermutlich ein Erinnerungsstück,
Staatliche Museen zu Berlin,
Museum für Vor- und Frühgeschichte,    
Foto: Claudia Klein


 

Kartoffelreibe
Staatliche Museen zu Berlin,
Museum für Vor- und Frühgeschichte,         

Foto: Friedhelm Hoffmann

 

Tasse aus der Kantine der
Flugzeugwerke Johannisthal,

Staatliche Museen zu Berlin,
Museum für Vor- und Frühgeschichte,     

Foto: Friedhelm Hoffmann

 

Teil einer Puppe,
Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte,
Foto: Friedhelm Hoffmann